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Restaurant Hoffgarten

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Im Restaurant Hoffgarten in direkter Nähe zum Berliner Schloss Charlottenburg gibt es regionale und deutsche Küche und einen äußerst herzlichen Service.

Im Restaurant Hoffgarten in direkter Nähe zum Berliner Schloss Charlottenburg gibt es regionale und deutsche Küche und einen äußerst herzlichen Service.

Dieses Blickes wird man niemals müde. Wenn man in die Schloßstraße einbiegt und auf das Schloss Charlottenburg zugeht, stellt sich gerade an einem lauen Frühjahrsabend ein wenig das „Wie-Gott-in-Frankreich-Gefühl“ ein. Wobei es an diesem Abend „Wie-Gott-in-Deutschland“ eher träfe, wenngleich das ein weniger geflügeltes Wort ist. Es geht ins Hoffgarten und damit in ein Restaurant, das sich ganz der deutschen Küche verschrieben hat.  

Chef und Inhaber Christian Wemhoff hat hier mit viel Liebe fürs Detail einen Ort geschaffen, an dem man sich gänzlich der kulinarischen Genüsse der deutschen Küche hingeben kann. Dazu zauberhafte Räume im pittoresken Gründerzeitbau, blaue Metro-Kacheln und ein alter Fliesenboden, der einmal eigens aus einem Schloss in Frankreich importiert und hier verlegt wurde.

Angefangen von der Farbgebung, die sich bis in die bereits erwähnten blauen Metro-Kacheln zieht, bis zum vom Inhaber selbst gestalteten Logo, eine Reminiszenz der Westfalener Heraldik, deren Insignien auf die Grundlagen der Küche hinweisen, überrascht das Hoffgarten mit Herzblut und Bewandtnis. Dazu eine Prise Spontanität und Improvisationstalent, die diese Zeiten eben brauchen. Auch das macht die Gastronomie eben aus: Man muss die Feste feiern, wie sie fallen! Das tun wir heute Abend und beginnen den Abend mit einem prickelnden Gläschen Crémant von der Mosel.

Die „Große Karte“, die charmant an den Tisch gebracht und erläutert wird, umfasst vier Vorspeisen und ebenso viele Hauptspeisen, immer mit der Auswahl zwischen Veggie, Fleisch und Fisch. Ergänzt wird die kleine Karte durch zwei Desserts (drei Mal dürfen Sie raten, was sich hinter einer geflämmten Creme verbirgt) und Käse vom Charlottenburger Käse-Enthusiasten Fritz Blomeyer, der sein Fachgeschäft für deutschen Käse direkt um die Ecke betreibt.

Eine kleine Karte also, die dank ihres Fokus auf gehobene deutsche Küche mit Fokus auf gute Grundprodukte absolut nichts vermissen lässt. Hin und wieder wird etwas gestrichen oder ergänzt, sodass die Karte sich organisch verändert. Das Fleisch auf seiner Karte bezieht Christian durchweg von befreundeten Landwirten, viele aus seiner Heimat Westfalen. So stößt man im Hoffgarten auch auf Bewährtes. Der Iberico-Schinken hat die Besonderheit, dass die eigentlich in Spanien beheimateten Iberico-Schweine auf einem Hof in Münster von einem Bekannten von Christian gezüchtet werden.

Während wir das herrliche vor Ort gebackene Sauerteigbrot mit großen Luftblasen und unglaublich fluffiger Butter weg knabbern, erzählt der Hoffgarten-Inhaber, dass er Anhänger der Slowfood-Bewegung sei und deshalb auf deutsche Küche setzte. Da brauche er keine Ananas, die 3000 km angeflogen komme „Wir haben hier schließlich Streuobst-Wiesen!“, findet der geborene Gastgeber. 

Das Ergebnis ist eine deutsche Küche mit französischer Rafinesse, das sich zu einem Kombinat aus Geschmäckern der Kindheit und Jugend fügt. Mehr als einmal erinnern wir uns beim Kosten etwa des herrlichen Rindertartars mit Liebstöckel und Pilzen oder der geflämmten Creme mit Erdbeeren und (natürlich) hausgemachtem Himbeereis an die Kochkünste unserer Großmütter. Jeder weiß, das ist ein Riesenkompliment.

Französische Raffinesse kommt nicht von Ungefähr: Vor der Hoffgarten-Eröffnung im letzten Sommer absolvierte der Chef ein Praktikum im Lamazére, um zu sehen, ob Gastro nach 24 Jahren in der Veranstaltungsbranche und als Großcaterer eigentlich noch sein Fall wäre. Das war es. Also machte er sich auf die Suche nach einem Laden und wurde im ehemaligen Le Piaf in der Schloßstraße fündig. Diesem Kiez und der Nachbarschaft ist er verbunden. Er lebt in der Nähe, pflegt die Beziehungen zu Nachbarläden wie Don Camillo und der Eselin von A.

Vielleicht ein Grund, warum das Hoffgarten bereits nach einem Jahr, inklusive sieben Monaten Lockdown, wie ein eingeschworener Teil der ansässigen Gastronomie wirkt. Mit Leichtigkeit verstehen es Service und Chef die wunderschöne Terrasse voller Herzlichkeit zu bewirten, hier eine Anekdote einzuflechten und im nächsten Moment eine Weinempfehlung am Nachbartisch abzugeben. Nicht umsonst trägt Christian schließlich den Beinamen „Wandelnde Weinkarte“.

Und so kommen wir vor unserem famosen Hauptgang, dem fabelhaft zartem Duroc Schwein mit grünem Spargel und einem Schalottenküchlein und einem herrlich schlotzig-bissfestem Graupenrisotto mit Spargel sowie gehobeltem Eigelb, kurzerhand in den Genuss einer kleinen Weinverköstigung, indem Christian mit einer kleinen Auswahl passender Weinen an unserem Tisch erscheint.

Wir entscheiden uns für ein Gläschen Sauvignon Blanc fumé aus dem Barrique vom Weingut Sander. „Das war eines der ersten Weingüter in Rheinhessen, das auf Bio umgestellt hat“, unterrichtet uns Christian. Der Herr ist eben nicht nur Gastgeber durch und durch, sondern auch zutiefst von seinem Konzept überzeugt. Und so machen wir uns zu fortgeschrittener Stunde weinselig, satt und zufrieden auf den Heimweg und sind uns schon sicher, das war definitiv nicht unser letzter Besuch. Und hinter uns leuchtet das Schloss.

Donnerstag bis Montag 17.00 - 23.00 Uhr

+49 30 370 270 00

info@hoffgarten.de

https://www.hoffgarten.de

Parallel zur Biennale Arte 2024 - 60. Internationale Kunstausstellung in Venedig 20. April bis 16. Juni 2024 - Biblioteca Nazionale
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