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Die ultimative Auto- und Ski-Challenge

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Horst von Saurma
·
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Matthias Mederer / ramp.space
Sind Skifahrer die besseren Autofahrer? Das behauptet zumindest »Der Lange«. Könnte schon sein, dachten wir uns und überprüften die These. Es traten gegeneinander an: drei profilierte Autorennfahrer, drei Weltklasse-Skirennläuferinnen – und ein Auto mit 600 PS war auch dabei.

Walter Röhrl ist schuld an dieser Geschichte. Genauer gesagt die Behauptung, seine Begabung fürs Autofahren im Allgemeinen und fürs Rallye-Fahren im Besonderen begründe sich in der von Kindesbeinen an geübten Kunst des Skifahrens. Das ließ uns einen Sommer lang keine Ruhe. Und bei allem Respekt vor seiner These: Sie bedurfte einer neutralen Überprüfung.

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Was sicherlich bei Röhrls Feststellung und unserer Idee mit hineinspielte: Die Tatsache, dass die schiefe Ebene an sich ja schon mal eine sehr beglückende Ansicht, beziehungsweise Perspektive ist. Zumindest in den Augen jener Beseelten unter den Autofahrern (zu denen wir uns zählen), für die eine mehrheitlich im instabilen Fahrzustand bewältigte Schnee-Etappe das Höchste der Fahrgefühle ist. Und für passionierte Alpinisten gibt es ohnehin nichts Schöneres, als sich bei guter Sicht und freier Piste den segensreichen Wirkungen der Hangabtriebskraft auszusetzen.

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Die Frage also lautete: Sind gute Skifahrer die besseren Autofahrer? Und umgekehrt: Sind Rennfahrer die besseren Skifahrer? Um das herauszufinden, ließen wir zwei Teams mit je drei Teilnehmer(innen) gegeneinander antreten. Dabei machten wir uns die Antwort nicht leicht und brachten für das Wettrennen eine Riege von Sportlern an den Start, die in ihren jeweiligen Disziplinen die absolute Weltklasse repräsentieren: Katharina Gutensohn, ehemalige Abfahrtsweltcup-Gesamtsiegerin und unter anderem mit einer Silbermedaille bei der Alpinen Skiweltmeisterschaft in Bormio sowie mit zwei Weltcupsiegen im Freestyle-Skiing ausgezeichnet. Außerdem die beiden Südtiroler Riesenslalom-Spezialistinnen (und Schwestern) Julia und Lisa Agerer. Das Dreigestirn aus der Automobilszene bildeten neben Andreas Bovensiepen, Chef von Alpina und Sieger des 24h-­Rennens am Nürburgring, die beiden BMW-Werksfahrer und DTM-Meister Martin Tomczyk und Bruno Spengler.

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Die Aufgabe: Eine Sonderprüfung den Berg hoch wie bei einer Rallye. Gegen die Uhr. Auf verschneiter Piste. Und zwar mit dem neuen, allradgetriebenen BMW M5, also mit bestem Material. Und zurück ins Tal auf Ski. Nicht dieselbe Strecke, aber genauso auf Zeit. Der oder die Beste aus beiden Disziplinen erhält den Pokal.

Die Bergauf-Prüfung: Ein gut fünf Kilometer langes Streckenstück auf der Südrampe des 1.894 Meter hohen Hahntennjochs. Der Gebirgspass verbindet das obere Inntal mit dem Tiroler Lechtal und liegt unweit des hübschen Städtchens Imst. Die kurvenreiche Passstraße ist um diese Jahreszeit für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Schnelle Geraden wechseln sich mit engen Kehren und anspruchsvollen Kurvenkombinationen ab, mit Steigungen von bis zu 18 Prozent. Aufgeschobene, halbmeterhohe Schneewälle dienten als Streckenbegrenzung. Die freie Sicht auf vereiste Bergflanken und tief verschneite, bewaldete Abhänge war durch nichts getrübt: keine Begrenzungsmauern, keine Leitplanken.

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Die von den Räumdiensten der Imster Bergbahnen präparierte Schneedecke war zumindest nach Röhrl-Maßstäben breit genug, um auch einen Kleintransporter im 45-Grad-Drift ungestreift durch die Kurven zirkeln zu können.

Sie merken schon: Das ideale Terrain für leidenschaftliche Querfahrer – an­spruchsvoll, abwechslungsreich und, und das machte es so spannend, auch risikobehaftet.

Die Piste für die Bergab-Prüfung: Das Skigebiet Hoch-Imst – nur wenige Fahrminuten vom Stadtzentrum entfernt. Ein breiter Skihang mit Flutlichtanlage, von den Imster Bergbahnen und dem Skiclub Imst perfekt präpariert, fast so, als ginge es um Skiweltcup-Punkte. Mit dem Starthaus fast in den Wolken, das Ziel nur einen Schneeballwurf von der ersten Möglichkeit des Einkehrschwungs entfernt. Dazwischen ein knapp ein Kilo­meter langer, vom örtlichen Skiklub gesteckter Riesentorlauf-Parcours, der von unseren Vierrad-Experten vom Schwierigkeitsgrad her als mindestens genauso herausfordernd empfunden wurde wie die von der weiblichen Konkurrenz zuvor gefahrene Sonderprüfung am Hahntennjoch.

Das Ergebnis hätte zuvor niemand für möglich gehalten: In beiden Disziplinen waren es im Durchschnitt gerade einmal zehn Sekunden, um die sich die jeweiligen Profis von den Amateuren absetzen konnten. Unfassbar.

Dafür, dass die Unterschiede speziell beim Bergauf-Drift nicht größer waren, lassen sich zwei Gründe anführen: Entweder es stimmt – wie von Röhrl vermutet –, dass versierte Skifahrer von Natur aus besser konditioniert sind, weil sie a) Grenzbereichen gegenüber aufgeschlossener, b) an hohe Geschwindigkeiten gewöhnt und c) mit einem trainierten Körper und einem geschulten Gefühl für Bewegungsabläufe ausgestattet sind.

Oder aber der neue, mit intelligentem Allradantrieb ausgestattete BMW M5 ist technisch so gut konfiguriert, dass es mit ihm dank guter Fahrbarkeit, perfekter Umgangsformen, üppiger Leistung und nicht zuletzt dank der überragenden Traktion selbst für Fachfremde ein Leichtes ist, schwerste Bergetappen nehmen zu können. Einigen wir uns darauf, dass Profisportler, besonders Skifahrer, mental und physisch für dynamische Abenteuer jeglicher Art perfekt konditioniert sind – und der M5 ein absoluter Traum ist. Was übrigens von beiden Parteien mit großer Geste bestätigt wurde. Ein Zugeständnis an die Ski-Mannschaft soll allerdings nicht unerwähnt bleiben: Tomczyk, Spengler und Bovensiepen saßen – ob aus Freude, falsch verstandenem Mitleid oder gewohnt großer Risiko­bereitschaft – bei den Trainings- und Wertungsläufen der Damen als Berater auf dem Beifahrersitz. Wie groß diese Unterstützung in Form professioneller Fahrtipps und engagierter Zurede einzuschätzen ist, lässt sich allerdings nur schwer nachvollziehen. Denn wer weiß, wie schnell sie gewesen wären, wenn ihnen während ihrer Abfahrt gleichfalls wohlwollend zugeflüstert worden wäre: »Früher einlenken und auf Zug bleiben. Nimm die Kurve nicht zu eng und bleib locker.«? Dann wäre womöglich auch das Wadenbein heil geblieben, das durch eine zu eng genommene Linie durch die Stangen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Fehlt nur noch das Ergebnis dieser verrückten Auto- und Ski-Challenge in Imst: Julia Agerer gewann in der Gesamtwertung mit acht Zehntelsekunden Vorsprung vor Martin Tomczyk. Bruno Spengler als Dritter mit nur einer Zehntelsekunde dahinter.

Was sagt uns das? Dass Skifahrer(innen) die besseren Autofahrer sind? Nun, ganz so weit wollen wir uns nicht aus dem Fenster lehnen. Aber fest steht: An Röhrls These ist was dran.

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Wir danken für die freundliche Unterstützung: BMW AG, Imst Tourismus, Imster Bergbahnen, Skiklub Imst, Hotel Hirschen

Quelle: https://ramp.space/post/die-ultimative-auto-und-ski-challenge

Dieses Projekt wurde in Kooperation mit der Dariu Foundation realisiert, die armen einkommensschwache Frauen stärkt und ihren benachteiligten Kindern eine

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